Mit Bildern für ein gutes Klima sorgen: bikablo trifft Fridays For Future

Keine Bewegung der letzten Jahre hat in so kurzer Zeit so viel ins Rollen gebracht wie „Fridays for Future.“ Im August 2018 hat Greta Thunberg zum ersten mal vor dem schwedischen Parlament demonstriert. Zwölf Monate später gibt es in Deutschland über 360 Ortsgruppen von Schüler/innen und Studierenden, die Freitags für eine bessere Klimapolitik auf die Straße gehen, und Gretas Funke ist auch auf alle anderen Kontinente übergesprungen. Um den Aktiven visuelle Werkzeuge für den Dialog und die Vermittlung ihrer Anliegen an die Hand zu geben, war ein achtköpfiges bikablo-Team beim FFF-Sommerkongress in Dortmund dabei.

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Am Anfang stand eine kurze Mail von FFF-Aktivist Jonas ans bikablo-Büro: „Für unsere Podien sind wir noch auf der Suche nach coolen Visualisierungen. Könnten Sie sich vorstellen uns zu unterstützen? Mit Honoraren sieht es bei uns allerdings schwierig aus.“ Stefan, Heidrun und Michaela aus dem Trainerteam und die Recorder Birgit, Martina und Volker meldeten sich, um zusammen mit Andrea und Natascha aus dem bikablo-Büro das Vorhaben „pro bono“ zu unterstützen. Die Geschäftsführung stellte Material und Know-How zur Verfügung.

Unser Team erwartete ein buntes, energiegeladenes viertägiges Treffen im Revierpark Wischlingen mit über 1500 jungen Klimaaktiven. Die Themen der Workshops und Panels reichten von Grundsatzfragen wie Klimaschutz – alles Aufgabe der Politik? bis zu komplexen Inhalten wie Postwachstum vs. Green Growth.

„Auch wenn einiges auf den ersten Blick etwas chaotisch wirkte – alles hat im Endeffekt erstaunlich gut geklappt. FFF weiß intuitiv, was Selbstorganisation und Eigenverantwortung bedeuten“, berichtet Andrea. „Es ist faszinierend und ermutigend, mit wie viel Sachkenntnis, Achtsamkeit und offener Gesprächskultur die Aktiven miteinander und mit ihrem Thema umgehen.“

Unser Trainerteam bot zwei kurze Crashkurse zum Thema „Visualisierung im Dialog“ an. „Wir sind überzeugt davon, dass das Denken mit dem Stift zu einer Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts wird – wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge zu erklären, einvernehmliche Lösungen zu finden und konkrete Schritte zu planen. Das gilt nicht nur für Firmen, sondern auch für soziale Bewegungen, die sich dezentral und eigenverantwortlich organisieren,“ meint Trainerin Michaela. Stefan ergänzt: „Für alle, die wissenschaftliche Erkenntnisse oder politische Forderungen vermitteln, ist eine Kombination aus Text, Bild und Grafik das beste Transportmittel. Für unser Kurztraining hatten wir deshalb extra einen Piktogramm-Spickzettel für Klima-Themen entwickelt.“

 

Auf den Panels, den zentralen Foren für alle Teilnehmenden, waren währenddessen die Graphic Recorder aktiv. „Der Enthusiasmus, Spaß und Glaube daran, dass richtige zu tun – all das war unglaublich bewegend,“ berichtet Martina. Was wir schnell erkannten: FFF bedeutet immer auch improvisieren. Zwar hatte der Kongress eine klare Agenda, aber immer wieder musste spontan umgedacht werden. Eine Herausforderung für die Recorder, die ja Ergebnisse festhalten sollten? „Wir haben im Zweier-Team gearbeitet. Es ist ein Prozess, wo man kein Ego haben darf. Wo man aufeinander achtet und dann zusammen „tanzt.“ Gut ist es, sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein und auch derer des anderen“, beschreibt Volker die Zusammenarbeit. „Die Anwesenden der Panels haben nach den Diskussionsrunden sehr intensiv und lange unsere Recordings betrachtet – teils in Diskussion miteinander, teils in meditativer Stille“, berichtet Birgit. „Für mich ein außerordentlich wertschätzender Umgang mit den Inhalten, die wir via Graphic Recording in die Gruppe zurückgespiegelt haben.“

Wie geht es weiter? „Unser Ziel ist es, die Energie des FFF-Sommerkongress mit dem Engagement für unser Programm bikablo macht Schule zu bündeln und eine Brücke zur Visualisierer-Community zu bilden. Wir haben dafür eine Praktikumsstelle im bikablo-Büro geschaffen, für die wir jemanden suchen, der zwischen Abi und Studienabschluss steht und Visualisierung mit Themen aus Politik und Gesellschaft verbinden möchte. Die- oder derjenige soll unser Büro unterstützen, das bmS-Team koordinieren und aus dem FFF-Spirit Eigenverantwortung, gesellschaftliches Engagement und Wille zum Dialog mitbringen“, sagt Andrea (Anfragen dazu ans Büro).

Nicht nur das Engagement für Fridays for Future entspringt dem Wunsch, als Unternehmen jenseits von kommerziellen Interessen Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt zu übernehmen. Seit 2018 kompensieren wir mit myClimate unseren eigenen C02-Ausstoß. Mit der neuen Praktikumsstelle gehen wir den nächsten Schritt.

BILDER ZUM BEITRAG

Klimaschutz macht Spaß, aber auch viel Arbeit: Die Erkenntnisse der Sommerkongress-Panels, dokumentiert von den Graphic Recordern von bikablo bildwerk:

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